Paros - Siphnos und ein Tauchgang

Gestern (Donnerstag) mussten wir wegen schwachen Windes zunächst motoren. Das ist auch insofern gar nicht unwillkommen, weil es unsere ziemlich leere Servicebatterie etwas auflädt. Es scheint leider, dass von der ursprünglichen Batteriekapazität von 280 Ah durch Alterung nur noch weniger als die Hälfte nutzbar ist, und die Solarzellen reichen kaum, um den Stromverbrauch des Kühlschranks zu decken, jedenfalls bei den sommerlichen 30°.

Nach ca. 9 Meilen entspannter Motorfahrt bemerke ich plötzlich eine längliche rote Aufblasboie, die wir an einer dünnen Leine hinter uns her ziehen! Sofort Motor ausgekuppelt, und zum Tauchgang vorbereitet! Zum Glück ist das Wasser so warm, dass mein Neoprenanzug im Schrank bleiben kann. Und zum Glück ist die See einigermaßen ruhig, und ich kann hier auf offener See unter das Boot tauchen. Die Befürchtung bestätigt sich: eine ca. 15-20m lange Leine hat sich nicht nur im Kiel, sondern leider auch in der Schraube verfangen. Wir ziehen eine Hilfsleine unter den Rumpf, um möglichst schnell tauchend den Propeller zu erreichen, und es gelingt in mehreren Anläufen, ihn von der eingefangenen Leine zu befreien.

Bald kommt auch Wind auf, und wir können die restlichen 15 Meilen zu unserem Tagesziel Siphnos segeln. Dort steuern wir die Pharos-Bucht an, finden einen Ankerplatz - und müssen leider, bei Böen von inzwischen 6 Beaufort, erkennen, dass der Anker slippt. Frust, Nerven, Adrenalin... bei einem zweiten Versuch wiederholt sich der Misserfolg, wir steuern den südwestlichen Teil def Bucht für den nächsten Versuch an, endlich klappt es. Obwohl für die Nacht nur mäßiger Nordwind angekündigt ist, legen wir sicherheitshalber noch den zweiten Anker. 

Abends geht es im Beiboot zu der kleinen Klosterkirche Chhrysopygi, wo lautsprecherverstärkt der Pope sein Gebet über die Bucht schallen lässt.